Laptops mögen keinen Kaffee!
Leider habe ich durch eigene Blödheit meine Reiseberichterstattung erst mal zum Stillstand gebracht, indem ich meinem Laptop einen Kaffee eingeschenkt habe, was dieser mir sehr übel genommen hat. Saudumm gelaufen!
Anfangs dachte ich noch, dass der Rechner diesen „Umfall“ der Kaffeetasse einigermaßen überstanden hatte. Leider hat das Keyboard jedoch irreparablen Schaden genommen und ganz andere Signale weitergegeben, als ich getippt hatte. Dadurch ist es mir gelungen, meinen Computer erst mal zu sperren. Toll!
Das Ding dann wieder zu entsperren, ohne dabei die Tastatur zu benutzen zur Verfügung zu haben, war dann für den Laien ein Geduldspiel und eine Übung zur Stärkung von Geduld und Charakter. Wir mussten aber da durch, da auf dem Rechner Notizen und Fotos waren, auf die wir nicht verzichten wollten. Ausserdem sollte unsere Berichterstattung ja mit dem Ableben des Keyboards nicht zu Ende gehen. Nach langwierigen und frustrierenden Rumprobieren habe ich dann den Rechner entsperrt bekommen. Mit dem Kauf eines externen Keyboards und einer Maus sind wir jetzt “back in business”.
Nach ein paar Tagen in Streaky Bay auf der Eyre Peninsula, wo wir Sylverster altersgerecht (will heissen, dass wir um 10 zu Bett gegangen sind) verbracht hatten, sollte es am 02. Januuar weiter gehen. Die Eyre Peninsula ist ziemlich abgelegen, sehr windig, karg und noch nicht von Touristen überlaufen.
Wenn die Touristen allerdings wüßten, was für tolle Buchten oder Strände es hier überall gibt, würden viel mehr kommen. Ich habe mir daher vorgenommen, auf meinem Rückweg von Westaustralien nach Victoria hier mehr Zeit zu verbringen.
Jetzt hatten wir aber den Termin für die Hochzeit am 15. Januar und noch ungefähr 2600 Km zu fahren.
Mittlerweile hatten uns Louise und Bec und die Kinder in ihrem phantastischen Pop-up Trailor eingeholt und in Ceduna haben wir 2 gemeinsame Tage mit ihnen verbracht.
Magic Pop-up Trailer
Nullabor, here we come
Zusammen haben wir uns dann am 04. Januar auf den langen, eintönigen, staubigen, anstrengenden aber dennoch irgendwie auch spektakulären Weg auf dem Highway No. 1 durch die Nullabor (null Bäume) Ebene gemacht.
Gleich anfangs haben wir noch unseren „Schlingertest“ gemacht, indem ich bei den Mädels eingestiegen bin und unser Gespann gefilmt habe, wie es sich unter wechselnden Bedinungen verhält. Während wir per Walkie Talkies verbunden waren, ist Sabine in verschiedenen Geschwindigkeiten, bei erheblichen Seitenwind und heftigem Roadtrain Gegenverkehr vor uns hergefahren. Das Ergebnis unserer Beobachtungen hat uns dann erst mal beruhigt, nachdem in Venus Bay ein selbsternannter Wohnwagenexperte uns einen Floh ins Ohr gesetzt hatte indem er behauptete, dass er uns einfach überholen musste, weil unser Wohnwagen sehr gefährlich hin und her schlingere. Damit hatte er uns erst mal gehörig nervös gemacht. Wie sich jetzt allerdings herausstellte, wollte er sich doch wohl nur ein wenig wichtig machen. Nun ja!
Was wir allerdings festgestellt haben, ist, dass mit dem angekoppelten Wohnwagen unser Touareg hinten sehr tief liegt und wir uns langfristig mit der Gewichtsverteilung und der Ertüchtigung des Gespanns beschäftigen müssen. Dazu aber später mehr.
Jetzt konnte es also richtig losgehen. Ganz wichtig bei der Fahrt durchs Nullabor ist, seine Tankanzeige genau im Auge zu behalten, da zwischen Tankstellen bis zu 150 Kilometer liegen können. Und diese Tankstellen haben dann ein Monopol was dazu führt, dass Diesel auf einmal $ 2,98 kostet, nachdem 150 Kilometer vorher den Liter noch für $2,10 zu haben war. Während in Gegenden mit einer funktionierenden Konkurrenz die Tankstellen versuchen, durch guten Service, saubere Toiletten und ordentlich gepflegte Anlagen zu punkten, kassieren die Roadhouses im Nullarbor nur das Geld der Autofahrer. Je staubiger und je schlechter der Service, desto teurer! Der Gipfel waren Orangen in einem Roadhouse auf der westaustralischen Seite zu $2,50 das Stück. Dabei ist wichtig zu wissen, dass man kurz vorher am Quarantänecheckpoint zwischen Südaustralien und Westaustralien alles Obst und Gemüse in die Tonne drücken musste und der nächste „normale“ Einkauf erst im 700km entfernten Norseman möglich ist. Der Markt ist König!
Eindrucksvoll und wenn sie einem mit 110 entgegen gedonnert kommen, Respekt einflößend, sind die bis zu 52 Meter langen Roadtrains. Die chromblitzenden Führerhäuser sind stolze Statements dieser Kapitäne der Landstraße. Anbei ein paar Exemplare zur Ansicht.
Die gewaltigen Klippen der Küste oder die sogenannten Blow-Holes hätten durchaus häufigere Abstecher von der Straße verdient, denn die Klippen der Küste des Great Australian Bait sind schlichtweg atemberaubend. Diese allerdings photografisch einzufangen, ist nicht einfach.
Mit den Blow-Holes hat es folgendes auf sich: Unter dem Nullabor gibt es riesige Höhlensysteme, an deren Ein-oder Ausgängen bei wechselndem Luftdruck Druckausgleiche stattfinden. So kann es passieren, dass bei Luftdruckunterschieden zwischen drinnen und draußen diese mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 70 Kmh ausgeglichen werden. Die Größe dieser Höhlen kann man also nur erahnen.
Wir haben versucht, pro Tag etwa 500 Kilometer zu fahren. Mehr war nicht drin.
Als wir dann in Norseman unsere Vorräte wieder ergänzt hatten und zweieinhalb Stunden später in Esperance ankamen, ging es uns besser. Wir waren froh, dass wir diese Zieherei jetzt hinter uns hatten und freuten uns auf 2 Tage Fahrpause und schöne Strände, für die Esperance bekannt ist.
Bei einer Übernachtung in Jerramungup, ca, 300 km westlich von Esperance in Richtung Albany ist uns dieses Prachtexemplar Skorpion begegnet (um genau zu sein, Sabine in der Damentoilette). Wie wir jedoch lesen, sollen Stiche dieser Skorpione zwar recht schmerzhaft, aber für Menschen nicht gefährlich sein.
Wir melden uns in Kürze wieder. bis dahin bleibt uns wohlgesonnen und seid gegrüßt.
Ciao!
Wolfgang und Sabine
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