Traumhochzeit, Reise in die Vergangenheit, weiterhin steile Lernkurve in Sachen Caravantechnik
Da sind wir wieder! Unser letzter Beitrag endete, als wir gerade von Esperance aufgebrochen waren und glaubten, dort die schönsten Strände der Welt gesehen zu haben.
Immer noch auf dem Weg nach Dunsborough, ging es für uns weiter über Albany nach Denmark, wo wir hofften, an der Peaceful Bay nach zwei Tagen strammer Fahrt ein paar friedliche und erholsame Tage zu verbringen. Die Peaceful Bay ist zwar ein sehr schöner Strand un dmacht zwar ihrem Namen alle Ehre, der direkt dahinter liegende Caravan Park zur Hochsaison allerdings nicht. Ausgebucht bis auf den allerletzten Platz, ging es dort zu wie auf dem Jahrmarkt. Also möglichst wenig Zeit auf dem Campingplatz verbringen, schöne Strandspaziergänge und Ausflüge machen. Da ich hier Angler gesehen habe, die tatsächlich auch Fische gefangen haben, habe ich voller Erwartung meinen 2. Angelversuch gestartet, nachdem der in Ceduna eine Pleite war. Also frische Köder und „surefire lures“ gekauft um dem Zufall dieses Mal keine Chance mehr geben. Nach 2 Stunden rumstehen in praller Sonne und der Verfütterung meiner Ködergarnelen an die offensichtlich vorhandenen Fische habe ich jedoch frustriert abgebrochen. Mein recht großer Eimer für die Fische blieb mal wieder leer. Entweder mögen mich die Fische hier nicht oder ich muss noch an meiner Technik arbeiten. Ich dachte zwar, dass ich schon genügend Anglern über die Schulter geschaut habe, aber gebracht hat das noch nichts. Zum Glück gehört zum Campingplatz ein Fish and Chips Shop, sodass es zum Abendessen doch noch etwas zu Essen gab.
Einer der Highlights an der Südküste ist Denmark mit dem „Greens Pool“ und den „Elephant Rocks „ Absolut spektakulär. Nachdem wir diese Strände gesehen haben, müssen wir wohl unser Urteil über die schönstebn Strände revidieren. Aber schaut euch die Bilder an und urteilt selbst.
Zudem ist Denmark als Ort auch noch hübsch und hat Flair, was in der westaustralischen Provinz sehr selten ist. Galerien, Wineries, nette Läden und Restaurants. Alles was Herz und Gaumen begehrt.
Louise hat von diesen Stränden wunderschöne Fotos mit ihrer Drohne gemacht und da sehen die Elephant Rocks und der Greens Pool gleich noch mal ganz anders aus. Eine kleine Kostprobe anbei.
An einem Album mit ihren besten Drohnenfotos arbeite ich gerade. Wenn es fertig ist, findet ihr es hier.
Ich habe zwar die gleiche Drohne wie sie, traue mich aber noch nicht so richtig, vor allem, wenn das Teil über Wasser fliegt. Australier würden das vermutlich zutreffend als „chickening out“.bezeichnen.
Das große Fest
Da Anna und Aron uns mit ihrer Blitzplanung nicht die Möglichkeit gegeben hatten, unsere Australienreise garderobemässihg entsprechend vorbereiten, mussten wir kurzfristig noch hochzeitsfähige Outfits organisieren. Sabine war noch in Melbourne fündig geworden und ich mit Anna´s fachkundiger Unterstützung in Busselton. Dann konnte es also losgehen.
Die beiden hatten sich mit der Entscheidung darüber, wann und wo sie die Hochzeit feiern wollten, recht schwer getan. Ob in Berlin oder Australien und vor allen Dingen auch wann, hat die beiden hin und hergerissen. Am Ende aber haben sie alles richtig gemacht. Die Zeremonie unter den Bäumen am Meelup Beach, das Essen im Meelup Farmhaus sowie die Afterparty im Haus von Arons Eltern waren einfach ein Traum. Und am meisten hat uns gefreut, dass das Brautleute ihren Tag in vollen Zügen genossen haben, nachdem sie in den Wochen vorher durch ihr persönliches Stahlbad gegangen waren. Ein rundum schönes Fest für alle Beteiligten. Mein emotionaler Höhepunkt war, meine Anna zum Traualtar zu führen. Hört sich einfach an, war es aber nicht!.
Was sich die beiden alles haben einfallen lassen war grandios. Tennisturnier, Sundowner am Injidup Beach und Wellenreiten für die, die dazu in der Lage waren…., vielen, vielen Dank. Hier ein paar Fotos…..
Reise in die Vergangenheit
Nach der Feier haben wir uns auf den Weg nach Yanchep gemacht. Dort hatten wir 1990 die Ferienanlage gebaut und bis 2002 gelebt. Damals war Yanchep noch ein verschlafenes Nest 50 Kilometer nördlich von Perth ohne Einkaufsmöglichkeiten, nur einer zweispurigen Straße, die nach Perth führte und vielleicht 2000 Einwohnern. Yanchep war für uns, die wir den 5. Kontinent bisher nur aus der Großstadtperspektive in Melbourne kannten, seinerzeit der Inbegriff Australiens schlechthin. .Ein Strand mit türkis:-grünem Wasser, Kängurus und Emus direkt hinter dem Haus, ein fantastisches Klima und Natur pur.
Mittlerweile leben sicherlich an die 30.000 Leute in der Gegend. Ein ganzes Einkaufsviertel mit drei Supermärkten, zig neuen Stadtvierteln, zwei Highways, die nach Perth führen und nächstes Jahr der Anschluss an das Metro System. Der Bahnhof wird gerade gebaut. Damit ist Yanchep Teil der Großstadt Perth, die sich von Nord nach Süd entlang der Küste auf über 120 Kilometern ausgebreitet und mittlerweile 2,2 Mio. Einwohner hat. Als wir 1988 zum ersten Mal Westaustralien besuchten und das Grundstück in Yanchep gefunden hatten, waren es 1,15 Mio.
Obwohl Yanchep jetzt Teil von „Suburbia“ und keine „Country Town“ mehr ist, gibt es Gott sei Dank noch den Yanchep Lagoon Beach, den Sun City Country Club und der Yanchep National Park bleibt einfach ein Juwel und ein magischer Ort mit einer Vogelvielfalt, die ihresgleichen sucht.
Während wir einerseits schon etwas wehmütig unser Yanchep vermisst haben, war es dennoch schön, mal wieder da gewesen zu sein und sogar noch alte Freunde vorgefunden zu haben.
Mit unserem Besuch in Yanchep ging auch Sabine*s Australienurlaub zu Ende und sie musste ihre Rückreise nach Deutschland antreten. Sie ist dort heil angekommen und hat sich wieder gut eingelebt hat.
Jetzt sollte das „Lone Cowboy“ Experiment folgen. Bis zu meinem Rückflug nach Deutschland Ende März hatte ich gut 2 Monate, mich an diesen für mich völlig neuen Reisemodus abzuarbeiten. An guten Tagen habe ich hinzugewonnene Freiheit sehr genossen. Auch habe ich sehr viel und intensiv nachdenken und mir über alles Mögliche Gedanken machen können, wozu mir in meinem normalen Alltag einfach die Zeit und die Muße fehlt. An anderen Tagen ist mir jedoch die Decke (oder besser gesagt der stets blaue Himmel) auf den Kopf gefallen. Während das abschließende Urteil noch aussteht, glaube ich bereits zu wissen, dass ich so lange nicht mehr alleine reisen möchte. Mehr dazu aber in Teil 6 unseres Blogs.
Auf Trab gehalten haben mich immer wieder technische Dinge mit unserem Gespann. Wir wussten ja bereits, dass unser VW mit angekoppelten Wohnwagen hinten deutlich zu niedrig liegt. Aber bei den Expertenmeinungen die uns gefragt oder ungefragt zum Thema erreichten, die Spreu vom Weizen zu trennen, war gar nicht so einfach. Die einen sagten, wir müssten unser Auto durch aufblasbare Luftkissen (airbags) und spezielle Stossdämpfer aufrüsten, was ganz schön ins Geld gehen kann. Die anderen sagten, wir brauchen „Weight Distribution Bars“ die dafür sorgen, dass mehr vom Gewicht des Wohnwagens auf die Vorderachse des Autos sowie die Achsen des Wohnwaggens umgelenkt wird. Zig Youtube Videos und Diskussionen zum Thema später haben wir uns dieser Theorie angeschlossen und solche Bars gekauft und installieren lassen. Und zu unserer großen Freude liegt das ganze Gespann jetzt tatsächlich ebener auf der Strasse und schlingern tut er trotzdem nicht mehr als vorher. Wunderbar!
Also die Lernkurve bleibt steil und wir freuen wir uns jedes Mal wieder, wenn wir ein Problem gelöst haben. Trotzdem hegen wir weiter die Hoffnung, dass irgendwann mal keine neuen Probleme oder Pannen mehr hinzu kommen und wir unser Haus auf Rädern einfach benutzen und geniessen können.
Demnächst mehr vom Lone Cowboy und von Dingen, die mit dem Caravan oder sonstwie schief gelaufen sind! Bis dahin herzliche Grüße, bis bald und bleibt uns gewogen!
Ciao!
Wolfgang
P.S. Über Anregungen, Kommentare, Kritik oder Vorschläge würden wir uns sehr freuen. Meldet euch also! Wenn ihr über Fortsetzungen zu unserem Blog informiert werden wollt, setzt bitte unten ein Häkchen und tragt eure E-Mail Adresse ein.
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Hallo Wolfgang, auch wenn ich mich nicht alle zwei Tage melde: Aus meiner Rehakliniken der Müritz allerherzlichste Grüße! Ich verfolge sehr gerne Euren tollen Reiseblog und bin, behindert und etwas in meinem Tatendrang eingeschränkt – total neidisch. Weiterhin eine schöne Reise und viele großartige Erlebnisse!
Vielen Dank, dass wir durch deinen anschaulichen Bericht und die tollen Fotos an eurer/deiner Reise teilnehmen dürfen. Wir freuen uns schon auf die Fortsetzung. Herzliche Grüße aus Berlin nach Australien an den Lone Cowboy
Danke sehr Elke!